Die verwendeten Kartendaten liegen als Shape-Dateien vor. Die Shape-Dateien mit den Straßendaten müssen so umgesetzt werden, dass sie auf dem Bordrechner gespeichert werden können. Alle Shape-Dateien, die für das Einsatzgebiet relevant sind, werden zu einer Datei, in der nur die Straßenzüge gespeichert werden, aufbereitet. Nach Möglichkeit werden zur Erzeugung der Straßendatei für den Bordrechner die gleichen Rohdaten verwendet, mit der auch die Leitstelle arbeitet, da in der Leitstelle die GPS-Punkte auf einer Landkarte angezeigt werden.
Die Eingangsdaten enthalten viel mehr Informationen als auf dem Bordrechner benötigt werden. Um eine schnelle Übertragung der Daten per WLAN zu ermöglichen, müssen die Daten auf die unbedingt notwendigen Informationen reduziert werden.
Um eine schnellere Suche in den Straßendaten zu ermöglichen, wird die Karte in Kacheln eingeteilt. Dadurch wird eine schnelle Vorauswahl von Straßen in einem gesuchten Bereich ermöglicht, es müssen nicht alle Straßen untersucht werden, sondern nur die, die auf in Frage kommenden Kacheln liegen. Die Erzeugung der Kacheln geschieht bereits bei der Offline-Datenaufbereitung. Nur die aufbereitete Karte muss an den Bordrechner übertragen werden.
Mittels eines von Frank Binder entwickelten Programms wird aus den Kartendaten im Shape-Format eine Datei erzeugt, die nur die für die Positionsverbesserung relevanten Daten enthält. Die Einteilung in Kacheln wird schon hier vorgenommen. Diese Kartendatei wird dann auf den Bordrechner übertragen.
Je nach gewählter Kachelgröße ergeben sich unterschiedlich große Kartendateien wie in Tabelle 5.1 für die Kartendaten von New York und in Tabelle 5.2 für Karlsruher Daten zu sehen ist.
Eine Kachel soll so klein sein, dass eine gute Vorauswahl der Straßen ermöglicht wird. Allerdings werden bei kleineren Kacheln eine zunehmende Anzahl von Straßen auf mehreren Kacheln abgelegt. Diese Straßen müssen dann mehrfach untersucht werden. Zudem wird die Kartendatei umso größer, je kleiner die Kacheln werden, da Straßenabschnitte in allen Kacheln gespeichert werden, in denen sie liegen. Die Kacheln müssen groß genug gewählt sein, damit nicht zu viele Straßen mehrfach untersucht werden.
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Die Tabellen 5.3 und 5.4 zeigen die Auswirkung verschiedener Kachelgrößen auf die Anzahl der mehrfach abgelegten Straßen.
Je größer die Kacheln werden, umso kleiner wird die Kartendatei. Ohne Kacheln dauert die Straßensuche zu lange. Straßen, die auf mehreren Kacheln liegen, müssen bei der Straßensuche mehrmals betrachtet werden, oder es muss eine Liste der bereits geprüften Straßen mitgeführt werden. Eine Kachelgröße von einer Bogenminute ist ein guter Kompromiss zwischen diesen Anforderungen, im Beispiel New York liegen bei dieser Kachelgröße von 91317 Straßenzügen unter 10% in mehr als einer Kachel.
Die für New York vorliegen Straßendaten sind 21MB groß, nach der Umwandlung verbleiben 1,6MB, nur 8% der ursprünglichen Größe. Viele der in den Shape-Dateien abgelegten Daten, wie der Straßennamen oder die Straßenart, gehen dabei natürlich verloren. Da diese Daten nicht zur Positionsverbesserung benötigt werden, kann man sie problemlos weglassen. Es werden nur die Straßenstücke als Polylinienzüge, also Koordinatenpaare von Stützpunkten einer durchgezogenen Linie, sowie die Informationen über die Kacheleinteilung benötigt.
Die Rohdaten des Karlsruher Straßennetz sind 5,5MB groß. Die für den Bordrechner aufbereitete Karte ist noch 706K groß, das sind noch 13% der Ausgangsgröße.